Litauen ist der südlichste der drei Baltischen Staaten und.....ja, so ähnlich könnte ein Reiseführer anfangen.
Das hier ist aber kein Reiseführer. Hier habe ich nur einmal ein paar Bilder aus einer im sogn. "Westen" nicht so bekannten Gegend Europas ins Netz gestellt.
Und ein paar Zeilen dazu geschrieben. (Mehr liest sonst eh kein Mensch,
mich schrecken seitenlange Litaneien jedenfalls immer ab. Aber im Ernst: Wer gerne mehr lesen möchte,
auf meiner Ukraine-Webseite habe ich noch etwas über die Ukraine geschrieben (und hier über Polen); da gilt nämlich sehr ähnliches wie für Litauen. )
In Litauen kann man sich wohlfühlen. Nicht nur die Landschaft ist ein Traum,
die Leute hier sind ausgesprochen freundlich, selbst die Zöllner
(Reisezeitpunkt: Sept 2003, Litauen ist noch nicht in der EU) sind ausgesprochen korrekt und höflich.
Die höchsten Dünen Europas, ja sogar das Zentrum Europas findet man hier.
Das mit dem Zentrum Europas glauben viele zunächst nicht, aber dadurch, dass Europa sich eben sehr weit
Richtung Osten (..tausende km bis zum Ural-Gebirge, der Grenze zu Asien) und weit bis zum Nordkap erstreckt, ist die geographische Mitte Europas
etwas weiter nördlich und vor allem viel weiter östlich als die meisten vermuten:
bei 25 Grad, 19 minuten östlicher Länge und 54 Grad, 54 minuten nördlicher Breite kreuzen sich die Linien Gibraltar-Ural und Nordkap-Kreta.
Das Litauische ist eine sehr alte Sprache; für die meisten Westeuropäer eine sehr schwere Sprache,
sie ist so anders, dass sie für uns schon fast "unlernbar" ist:
Litauisch gehört zu keiner der drei grossen europäischen Sprachgruppen (Slawisch, Romanisch und Germanisch), es gehört zur
inzwischen fast vollständig ausgestorbenen Gruppe der baltischen Sprachen; weltweit ist nur noch das Lettische damit verwandt.
Dafür soll diese Sprache der indoeuropäischen bzw. indogermanischen Ursprache, aus der sich einst alle anderen Sprachen Europas entwickelt haben, am ähnlichsten sein.
Und viele der heutigen litauischen Vornamen wie z.B. Vyvtautas, Gediminias oder Irmantes, die unverändert
tausende Jahre überdauert haben, klingen fast altgriechisch oder lateinisch.
Während der Zeit der russischen Okkupation (Entschuldigung, natürlich waren alle Sowjet-Staaten "freiwillig" dabei: "..ryespúblik swabodnych", so hiess es doch... ;o)
haben ein paar russische Worte Eingang gefunden - aber enger verwandt ist das Litauische damit dennoch nicht.
Telefonieren
...ins Ausland, z.B. nach Deutschland, Österreich ? Das ist vor allem teuer.
Eine ganze Telefonkarte reicht für ca. 50-90 Sekunden (..so kam es mir jedenfalls vor).
Also Zeit genug um sich in Ruhe auszutauschen. ;o)
Da bietet sich das Internet an: 2 Litas (= 50 Eurocent) pro Stunde im I-net-Cafe.
Das sind faire Preise (Also 60 Sekunden telefonieren = 4 Stunden E-mails schreiben..).
Bild rechts: Innenstadt von Vilnius
Nach Litauen wählt man eine der Sparvorwahlen und dann 00370- xx.
mindestens einige Mobiltelefone erreicht man in Litauen nur, wenn man eine 8 vorwählt.
(und überhaupt: zum Telefonieren eine Taxofon-Karte verlangen, sonst bekommt man Karten, mit denen man litaische Handies aufladen kann - so erging es mir ;o)
Das war sowieso so eine Aktion: Mein erstes Telefonat zu einer Handynummer
(...meiner Gastgeber, musste schliesslich erst mal fragen, wie ich sie überhaupt finde), die vom Ausland problemlos zu erreichen war, der Erfolg kam langsam und stufenweise:
1) erst ging mein Handy nicht mehr (..in Polen ging es noch).
2) Gut, zum Telefonieren erst mal Geld geholt: Bankomat gab nur Scheine, logisch.
3) Kein Problem, wir sind ja nicht dumm: Tankstelle suchen und Tanken - jetzt habe ich genug Münzen.
4) Telefonzelle suchen. Münzen ? Oje, nein: nur Telefonkarten sind angesagt.
Problem: viel Geld, aber keine Telefonkarte, es ist dunkel, ich kann die Sprache nicht.
6) Obwohl 10 Uhr nachts: ein Supermarkt hat offen.
Jeden der rauskommt, fragen:"Do You speak English?"
(ich komme mir vor, wie jemand, der die Kunden um Kleingeld anbettelt).
7) Eine Verkäuferin drinnen kann Englisch! "Telefon Card? YES! Which company?"
(Which company?...öh, wieso: das waren doch vorhin bisher immer die gleichen Telefonzellen?...Stirnrunzel...)
8) Telefonkarte gekauft. Zur Telefonzelle. Licht dort defekt. Taschenlampe geholt.
10) Anweisung auf der Karte: code freirubbeln (..na sowas, das kenne ich in D doch nur von den Prepaid-Karten..)
11) ..genau! Also zurück. Die eine Verkäuferin kann englisch, kennt sich aber mit Telefonkarten nicht aus.
Die andere, ein Telefon-Profi, kann aber kein englisch. O.K., um es abzukürzen: ich bekomme eine Taxofon-Karte
(Anmerkung: die Prepaid-Karte - obwohl schon freigerubbelt! - hat man mir ANSTANDSLOS umgetauscht! DAS versuche mal in Deutschland...).
12) Mit der Taxofon-Karte zur Telefonzelle. Taschenlampe. Zettel, Telefonhörer, wählen.
Neues Problem: Das Handy von Vilma erreiche ich nicht. Weder mit noch ohne Null davor oder sonstigem Weglassen von Teilen der Vorwahl.
13) ...vor der Telefonzelle, nachts: "Do You speak english?"
14) Eine Gruppe Jungs kommt vorbei. Einer kann englisch und malt mir eine ACHT vor die Handynummer.
...geschafft ! Hat ja eh nur eine Stunde gedauert.
Aktueller Nachtrag:
Mario, (E-mail: sternisamario @ hotmail.com) schreibt:
"biete Mitfahrgelegenheiten nach Litauen, ca.alle 6 Wochen -Reise geht ueber Slowakei-Polen-Litauen non stop"